Vor cirka 3 Jahren hatten die Obscuristen der Hochschule für bildende Künste Hamburg damit begonnen, aus runden Keksdosen Obscura-Kameras zu bauen und suchten Orte in Paris auf, die einer der ersten Dokumentar-Fotografen, Eugenè Atget, vor cirka 90 Jahren mit einer Plattenkamera festgehalten hatte. Diese Orte, soweit sie noch existierten, fotografierten die Obscuristen mit ihren Obscuras, mit einem optischen Prinzip, das erheblich älter ist als die Fotografie. Ursprünglich saß nämlich ein Zeichner in einem überdimensionierten "Kamera-Raum" und hat die hereinbrechende Licht-Projektion nachgezeichnet.
Eine Kamera "Obscura" ist kein nostalgischer Fotoapparat, sondern ein Zeichenhilfsmittel. Wir werden dieses Gerät nicht benutzen, um den Aufnahmen ein Image der 'guten alten Zeit' zu verleihen, sondern um uns der Bilderflut der Belanglosigkeit abzuwenden.
Zur Idee unserer Obscura-Fotografie gehört auch, dass ein Teil der Auswahl schon vorweg im Kopf entsteht. Da jede Kamera nur einen Film enthält, findet eine genauere Analyse der Szene statt.
Die These: "Weniger kann mehr sein" bestätigt sich darin, dass wir uns mehr mit den Bildern beschäftigen können, weil wir weniger Zeit mit der Inkompatibilität der Updates verschwenden müssen.
Warum mit leeren Keksdosen fotografieren?
Schon in der Steinzeit strebten die Menschen an, drei-dimesionales aus der Wiklichkeit auf einer Fläche abzubilden. Nach dem es lange Zeit später gelang, Farbe zu einem wirklichkeitsnahen Abbild auf einen Untergrund aufzutragen, war das ursprüngliche Ziel erreicht. Abstraktion folgt nach Naturalismus.
Die Möglichkeit der technischente Reproduktion hat 1936 eine Qualität erreicht, die dem Orginal die Aura raubt. Die Thesen von Walther Benjamin bekommen im Zeitalter der digitalen Reproduktion eine neue Qualität, weil nur noch die Lizenz, ein Vertrag, die Aura besitzt, so zusagen, die Obrigkeit, und ihr Gesetz sind die Aura.
Wie weit läßt sich der technische Aufwand eines "Wirklichkeits-Reproduktions-Apparats" reduzieren, um immer noch damit ein wieder-erkennbares Abbild machen zu können? Eindeutige Bilder lassen sich schon mit Blüten, Gegenständen als Schablonen herstellen, auf Fotopapier belichtet, als Fotogramme, ganz ohne Kamera.
Ein nächster Schritt der Perfektionierung des Apparats ist das Modifizieren eines nicht mehr genutzten Gegenstands, z.B., einer ausgedienten Keksdose. Diese wird mit einem kleinen Loch zur Camera Obscura, das Loch wird mit einen Stück Klebeband gegen unautorisiertes Eindringen der Licht-Teilchen und Wellen abgedichtet.
Unsere "Keksdosen-Kameras" haben nichts, das dem Hersteller hohe Qualität abfordert. Gesetzliche Garantie-Regelungen nützen nichts, wenn wie geschehen, der Händler im Bunker in der Feldstrasse, Fima Amptown Sound und Drumlannd, das nicht nachbesserbare Digital-Gerät für 5500 € innerhalb der Garantiezeit nicht an den Hersteller Tascam zügig zurückgibt, und durch permanente Umfirmierung sich der Rückzahlungspflicht aus der Wandlung entzieht, und nach 7 Jahren die Wandlung anficht. Ob für die Abwicklung dieses Falls eine Richterin im LG Hamburg eine ermäßigte Eintrittskarte für die Rolling Stones, einen Ehrenplatz in der Elbphilharmonie, oder nichts bekommen hat, entzieht sich den Einblicken der Öffentlichkeit. info@obscuristen.de.
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